Název: | Husitské oslavy v Tachově v režii komunistů |
Další názvy: | Hussitische Feierlichkeiten in Tachau unter der Regie der Kommunisten Hussitic Ceremonies in Tachov (Western Bohemia) Directed by the Communist Regime |
Autoři: | Krausová, Milada |
Citace zdrojového dokumentu: | KUMPERA, Jan (ed.); HYNA, Alfred (ed.). Dějepis XIX: sborník katedry historie. Vyd. 1. Plzeň: Západočeská univerzita v Plzni, Fakulta pedagogická, Katedra historie, 2003, s. 73-89. |
Datum vydání: | 2003 |
Nakladatel: | Západočeská univerzita v Plzni, Fakulta pedagogická, Katedra historie |
Typ dokumentu: | konferenční příspěvek conferenceObject |
URI: | http://fpe.zcu.cz/khi/Dokumenty/Sborniky/SbornikXIX.pdf http://hdl.handle.net/11025/35650 |
ISBN: | 978-80-904384-8-4 |
Klíčová slova: | husitské slavnosti;Tachov;komunistický režim |
Klíčová slova v dalším jazyce: | hussitic ceremonies;Tachov;communist regime |
Abstrakt v dalším jazyce: | Die einstige deutsche Bevölkerung der Stadt Tachov (Tachau) bewertete die Hussiten überwiegend negativ. Die ersten Feierlichkeiten anläßlich des 500. Jahrestages der Schlacht bei Tachau im Jahre 1927 stellten für die Tachauer Deutschen eine unangenehme Überraschung dar. Sie wurden nämlich von der tschechischen Minderheit in Tachau organisiert und gleichzeitig als eine Demonstrationsveranstaltung des Tschechen im Grenzland konzipiert. Die prohussitische Tradition gelangte also in dieses Gebiet auf künstlichem Wege, von außen, und zwar infolge des Anwachsens der tschechischen Bevölkerung nach Entstehung der selbständigen ersten Tschechoslowakischen Republik. Das Bild von Tachov als einer Stadt mit hussitischen Traditionen bildete sich dann erst in der sozialistischen Ära aus. Die großen Feiern fanden unter der Regie der Kommunisten seit 1952 alle fünf Jahre statt. Das eigentliche historische Ereignis blieb jedoch immer im Hintergrund. Die mittelalterliche Schlacht an der deutsch – böhmischen Grenze wurde aktualisiert und interpretiert je nach den Bedürfnissen des neuen Regimes. In den fünfziger Jahren handelte es sich um monströse Demonstrationen der Kraft der Kommunisten. Es gilt besonders für die größte Veranstaltung im Jahre 1957, der sogar der Präsident der Tschechoslowakischen Republik Antonín Zápotocký beiwohnte. Über die Tachauer Straßen rollten anläßlich der Hauptkundgebung Militäreinheiten. Mächtige Militärparaden fanden ebenfalls 1962 und 1967 statt. Die Feierlichkeiten sollten noch andere Zwecke erfüllen. Deren Aufgabe war es, die angeblichen und wirklichen Erfolge der sozialistischen Wirtschaft im Grenzland zu präsentieren, das Interesse der kommunistischen Funktionäre für die Region zu zeigen, die Erinnerung an die vor dem zweiten Weltkrieg vorwiegend deutsche Bevölkerung nach und nach zu verdrängen und die nach der Aussiedlung der Deutschen neu angekommenen Einwohner zusammenzubringen. Die Feinde der Kommunisten (besonders die Amerikaner, aber auch die Deutschen aus dem „imperialistischen“ Westen) wurden in die Rolle neuzeitlicher Kreuzritter stilisiert, die man wie ihre Vorgänger schlagen müsse. All dies konnte man in den offiziellen Reden der Ehrengäste aus der Reihe der tschechischen Politiker finden. Bei den Bewohnern der Stadt und zahlreichen Besuchern aus der Umgebung erfreute sich der kulturelle Teil, der über das ganze Jahr verteilt wurde, größter Beliebtheit. Nach Tachau kamen z. B. Theatergruppen aus der ganzen Republik, es fanden Ausstellungen, Filmvorstellungen und Sportwettkämpfe statt. Im Jahre 1967 fuhr zum erstenmal ein echter hussitischer Wagen durch die Gegend, dessen Besatzung zum Besuch von Tachau einlud. Im Jahre 1972 wurde auf dem Hügel „Vysoká“ ein neues Schlachtdenkmal enthüllt. In den achtziger Jahren verwandelten sich die Tachauer Feiern in eine mehr regionale Angelegenheit. Nach der sanften Revolution lebten sie in einer neuen kommerziellen Form weiter. Tachov wurde als die erste der westböhmischen Städte Mitglied der „Vereinigung der Städte mit hussitischer Geschichte und Tradition,“ die 1998 durch Initiative des bayerischen Neunburg vorm Wald und des südböhmischen Tábor gegründet wurde. |
Práva: | © Západočeská univerzita v Plzni |
Vyskytuje se v kolekcích: | Dějepis XIX Konferenční příspěvky / Conference papers (KHI) Dějepis XIX |
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http://hdl.handle.net/11025/35650
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